Ayurveda Beschreibung
Bedeutung:
Sanskrit, soviel wie: Lebenswissenschaft. Lebenswissen, Lebensweisheit, Wissen vom Leben, Weisheit des Lebens.
Kurzbeschreibung:
Ayurveda ist eine traditionelle Heilkunst vom indischen Subkontinent, damals Hindustan (Indien, Pakistan, Teile Afganistans, Nepal, Bangla Desh, Sri Lanka) die bis heute noch viele Anwender in Indien, Nepal und Sri Lanka hat.
1. Beschreibung
Der Begriff Ayurveda beinhaltet die Sanskrit Wörter Ayus (Leben) und Veda (Wissen). Ayurveda ist eine komplexe Gesundheitslehre basierend auf Erfahrung und Philosophie, die sich auf die für menschliche Gesundheit und Krankheit wichtigen physischen, mentalen, emotionalen und spirituellen Aspekte konzentriert.
Ayurveda enthält eine Typologie, die Dosha-Lehre, welche drei Grundtypen verwendet.
- Vata, das Bewegungsprinzip
- Pitta, das Feuer-/Stoffwechselprinzip
- Kapha, das Strukturprinzip
Es ist für den Arzt wichtig zu wissen, welche Doshas bei einem Menschen gegenwärtig vorherrschen und welche naturgemäß vorherrschen sollten, da er genau diesen Unterschied behandelt.
Er stellt das aktuelle Verhältnis der Doshas zueinander mittels einer Pulsdiagnose fest und nutzt bestimmte Reinigungsverfahren um den Opriginalzustand wiederherzustellen.
2. Das ayurvedische Individuum
Einheit von Körper, Sinn, Verstand und Seele. Der Mensch ist ein komplexes System aus
- den drei Doshas
- den sieben Mokshas (Rasa, Rakta, Mansa, Meda, Asthi, Majja und Shukra)
- und den Absonderungen des Körpers (Fäkalien, Urin, Schweiß) sowie des Geistes (Träume, Stress, Verhalten)
Veränderungen, Wachstum, Reduzierung hängen mit physischer und psychischer Nahrung zusammen und haben Auswirkungen auf Gesundheit und Krankheit.
3. Die ayurvedische Heilkunst
Besteht aus der Vermeidung von ernsthaften Dosha Disharmonien welche zu Erkrankungen führt. Man forscht nach der eigentlichen Ursache, also nach einem Fehlverhalten um dieses zu korrigieren. Dies geschieht durch Reiztherapie, es gibt eine Reihe von Behandlungen, welche als Reize gesetzt werden um das Immunsystem anzuregen sich „selbst zu heilen“.
4. Ernährungslehre
Zur ayurvedischen Vorsorge und zur ayuvedischen Heilkunst gehört eine spezielle Ernährungslehre, bei der ebenfalls die Doshas eine wichtige Rolle spielen. Es gibt daher für jeden Konstitutionstyp spezielle Ernährungsempfehlungen.
- Vata-Typen neigen Ayurveda zufolge zu Verdauungsstörungen und sollen daher gekochte und leicht verdauliche Kost bevorzugen. Die Mahlzeiten sollten warm sein und etwas Fett enthalten. Die empfohlenen Geschmacksrichtungen sind salzig, sauer und süß.
- Pitta-Typen haben ein starkes „Verdauungsfeuer“; sie können kalte und warme Speisen zu sich nehmen, von mittelschwerer Konsistenz. Ihre Geschmacksrichtungen sind bitter, süß und herb.
- Kapha-Typen sollten nur mäßig gegarte und warme Speisen essen, viel frisches Obst und Gemüse. Die Geschmacksrichtungen sind scharf, bitter und herb.
5. Geschichte
Der Ayurveda wird auf mindestens 5000 Jahre geschätzt, es ist also das älteste überlieferte Gesundheitssystem. Die ältesten bekannten schriftlichen Aufzeichnungen auf Palmblatt sind etwa 3000 Jahre alt.
Der Ursprung von Ayurveda findet sich in der vedischen Hochkultur Hindustans,
Gefestigt und standardisiert wurde der Ayurveda durch das ayurvedische Konzil.
In Sri Lanka gab es bereits im Jahre 427 v. Chr. durch den buddhistischen König Ashoka die ersten ayurvedischen Krankenhäuser mit eigenem Kräutergarten.
Das älteste erhaltene vedische Werk ist die „Charaka Samhita“ hier werden Krankheiten vor allem auf die geistigen und körperlichen Sünden des Menschen zurückgeführt.
6. Diskussionen
Gegenwärtig sind es die Schwermetalle (besonders Blei) welche ayurvedische Medizin aus Indien verunreinigen.
Es gibt Berichte über Vergiftungen durch ayurvedische Medikamente. Offenbar kontrollieren einige Hersteller in Indien die unter Verwendung von Pflanzenaschen gewonnenen Präparate nicht ausreichend auf Schwermetallbelastungen.
Bei 193 Ayurveda-Produkten aus Indien wurden bei 17 % Metalle (Blei, Quecksilber, Arsen) gefunden. Bei 134 untersuchten Produkten aus Sri Lanka wurden bei dieser amerikanischen Untersuchung in 1,7 % der Medikamente Blei gefunden. Die Erklärung fanden die US Forscher durch die seit Jahrzehnten existierenden Kontrollen des Department of Ayurveda auf der Insel Sri Lanka, wo der Ayurveda ein funktionierendes staatliches Gesundheitssystem ist.